Das Gemälde Das Herrenrecht von Wassili Dmitrijewitsch Polenow (1874) zeigt, wie ein alter Mann seine Töchter zum Feudalherrn bringt.

Das Herrenrecht

Das Gemälde von Wassili Dmitrijewitsch Polenow (1874) zeigt, wie ein alter Mann seine Töchter zum Feudalherrn bringt (aus Wikipedia).

Ius primae noctis -
Mythos oder grausame Realität?

Historische Quellen zu „Ius primae noctis“ – das Recht der ersten Nacht – finden sich mehr in der Literatur, denn in Urkunden oder amtlichen Dokumenten. Es entsteht der Eindruck, dass die Verbindung von sexueller Ausbeutung und ständischer Macht mehr die Phantasie beflügelte, als ein tatsächlich angewandtes Recht war.

Dennoch gibt es auch im deutschsprachigen Raum zumindest eine urkundliche Erwähnung, in dem einem Gutsverwalter das Recht auf die erste Nacht oder die Zahlung eines Geldbetrages durch den Bräutigam eingeräumt wurde. (1)

Wir stehen mit unserer liberalen Konditionierung einem solchen Recht sprachlos gegenüber, wollen uns das hierdurch verursachte Leid nicht vorstellen. Der Erkenntnis eines fundamentalen Ausgeliefertsein kann man sich indes nicht entziehen.

Die Feudalordnung des Mittelalters gründete sich auf Grundbesitz. Durch Verleihung zum Zweck der Bewirtschaftung entstand ein Netzwerk von Abhängigkeiten. An der Spitze stand der König, an der Basis der niedere Stand und die unfreien Bauern.

Vielleicht ist 'Ius primae noctis' nur eine romantisierende Metapher – das Ausgeliefertsein des niederen Standes gegenüber der Gunst des Fürsten, die in jeden Bereich des persönlichen Lebens wirkte, war Realität.

 (1) Manuel Senn, Lukas Gschwend, René Pahud de Mortanges: Die Offnung von Maur.
 

Odenwalder Krimi Wettbewerb 2022

Mit seiner Kurzgeschichte "Stechgroschen" konnte Mark Roth das Publikum in der  Erbacher Werner-Borchers-Halle überzeugen.

Er beschreibt darin ein düsteres Kapitel mittelalterlicher Geschichte, in der der Feudalherr bei einer Eheschließung ihm Unterstehender fordern konnte, dass die Braut die Hochzeitsnacht mit ihm verbrachte.

Mords Odenwald

Alle seitens der Jury ausgewählten Einsendungen zum Krimi Wettbewerb 2022.

Inklusive der drei Finalistenbeiträge:
Weinbrunnenfest, Alte Wunden und Stechgroschen

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